ortsgemeinde pohl

Pohl ist eine kleine Taunus-Gemeinde im Naturpark Nassau mit etwa 360 Einwohnern, der man im Ortskern noch ansieht, dass sie ehemals ganz von kleinen landwirtschaftlichen Betrieben geprägt war. Sie liegt im Bereich des mittelalterlichen Einrich-Gaues

Pohl


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Wo sich der Taunus nach Nordwesten zur Lahn hin langsam absenkt, wird die Landschaft von sanft gewellten Höhen bestimmt, in die sich Bachläufe tief eingegraben haben. Auf einem solchen Höhenrücken zwischen dem Mühlbachtal im Westen und den Tälern von Dörsbach und Hasenbach im Osten liegt Pohl - eingebettet in eine grüne, Wasser spendende Senke und umgeben von bewaldeten Höhen. Pohls wichtigste Verkehrsanbindung ist die Bundesstraße B 260, die Koblenz und das Lahntal mit Wiesbaden und dem Rhein-Main-Raum verbindet. Kurorte wie Schlangenbad, Bad Schwalbach, Nassau und Bad Ems und viele Quellen haben dieser Straße den Beinamen "Bäderstraße" eingebracht. Als Gemeinde im früheren Grenzgebiet von Römern und Germanen identifiziert sich Pohl aber mehr noch mit der "Deutschen Limes-Straße", die seit 1999 durch den Ort führt.
 
Größenordnungen werden in Zahlen deutlich: Die Einwohnerzahlen Pohls waren immer recht konstant und haben sich vergleichsweise langsam, aber stetig nach oben entwickelt. Mit rund 360 Einwohnern ist Pohl heute ziemlich exakt doppelt so groß wie vor zweihundert Jahren. 156 Haushalte sind registriert. Mit etwa zwei Dritteln Katholiken und einem Drittel Protestanten hob sich Pohl über Jahrhunderte hinweg von seinen ganz protestantisch geprägten Nachbardörfern ab. Erst in den neunziger Jahren dieses Jahrhunderts wich dieses Verhältnis umzugs- und zuzugsbedingt einer Parität.

Die geographische Höhe Pohls wird an der markanten Kreuzung von Bundesstraße und Ortsstraßen vor der Katholischen Pfarrkirche mit 330 m über NN angegeben. Die Gemarkungsgröße beträgt 423 ha. Nach dem Stand des Pohler Jubiläumsjahres von 1997 waren davon 44,7 % landwirtschaftlich genutzte Flächen, 5,9 % entfielen auf Verkehrsfläche, 2,1 % auf Gebäude- und Freifläche und 0,5 % auf Wasserflächen (Dörsbach, Hasenbach, Sommerbach und Hauserbach mit Nebenbächen und Aufstauungen). Mit 45,3 % oder 192 ha aber hatte und hat der Wald den größten Einzelanteil an der Gemarkung. Davon liegen etwa 91 ha als Waldenklave am sogenannten "Pohler Berg" bei der Gemeinde Roth. Forstlich wird der Pohler Wald seit 1976 gemeinsam mit dem von Singhofen, Lollschied, Attenhausen, und Seelbach vom Forstrevier Singhofen betreut. Damit liegt der Pohler Wald nun, nachdem er lange zum Forstamt Katzenelnbogen gehört hatte, im Forstamtsbezirk Nassau. Der Pohler Wald, jahrhundertelang Stolz und wichtigste Einnahmequelle der Gemeinde, erholt sich derzeit von den schlimmen Schäden, die er bei den Windwurfkatastrophen der Jahre 1984 und 1990 und auch danach noch erlitten hatte.
 
Der Ortsname "Pohl", in dem das Dialektwort "Pohl" (= "Pfahl") erkennbar ist, leitet sich - möglicherweise als einziger Ortsname am Limes - direkt vom römischen "Pfahlgraben" ab. Die Schreibweise des Ortsnamens war dabei ständigen Wechseln unterworfen. Aktenkundig sind beispielsweise: "Palo" (Anfang 13.Jahrhundert), "Paell" (1247), "Pael" (1247), "Pale" (1260), "Payle" (1346), "Payl" (1365), "Pail" (1402), "Paile" (1420), "Phale" (1448), "Pfohl" (1560), "Poill" (1568), "Pohl" (1710), "Pfol" (1750). Ab 1770 hat sich die heutige Schreibweise "Pohl" durchgesetzt. Auch die Nähe zum lateinischen Wort „palis“ (= „Pfahl“) ist auffällig und erinnert an die Limes-„Palis“aden, die sich durch unsere Wälder und Gemarkungen zog.
 
Interessant ist ein Blick in die Geschichte der Dorfes. Die ältesten Spuren in der Pohler Gemarkung stammen noch aus vorchristlicher Zeit. Die noch gut erkennbaren Hügelgräber im Pohler Wald, von dem aus man auch die Weiseler Höhe mit Resten einer keltischen Fliehburg einsehen kann, wurden von den keltischen Hirten, Jägern und Viehzüchtern angelegt, die unsere bewaldeten Höhen wohl als erste besiedelten. Die Gräber liegen am Rande uralter Überlandwege. Ein Weg, der von Braubach über Dachsenhausen und Marienfels nach Osten führte, stieß hier auf einen zweiten, der aus dem Lahntal kommend über die Taunushöhen dem Rhein-Main-Gebiet zustrebte. Letzterer ist noch als "Alt Straß" gut sichtbar erhalten; er diente auch der heutigen "Bäderstraße" als Anhalt, deren Bau erst um 1802 herum von Napoleon veranlasst wurde. Die Wege hatten auch noch für die Römer große Bedeutung, und das mag der Grund für sie gewesen sein, sie beim Bau ihres Pfahlgrabens zu berücksichtigen. Dort wo die beiden Wege am heutigen Pohler Ortsrand zusammentrafen, konnte Professor Ernst Fabricius von der Reichslimeskommission 1903 ein römisches Kleinkastell nachweisen - und mit ihm ein paar Gebäudereste im Umfeld, die gewissermaßen die erste nachweisbare Besiedlung im Ortsbereich von Pohl darstellen.

Von der Römerzeit bis zur urkundlichen Ersterwähnung, deren 750. Wiederkehr 1997 in Pohl angemessen gefeiert wurde, sollte aber noch ein ganzes Jahrtausend ins Land gehen. Dieses hat auf Pohler Boden keine Spuren hinterlassen. Aus dem Dunkel der Geschichte taucht Pohl erst im Jahre 1247 wieder auf. Da schenkt Graf Heinrich II. von Nassau die Kirche zu Niedertiefenbach mit den Kapellen von Pohl und Singhofen dem neu gegründeten Kloster Arnstein. In dieser Urkunde, die sich bis zum Einsturz desselben im Kölner Stadtarchiv befand, wird Pohl erstmals urkundlich erwähnt. Aus dem Arnsteiner Besitz kommt Pohl an die Grafen von Katzenelnbogen und nach deren Aussterben 1479 an die Landgrafen von Hessen. Die folgenden drei Jahrhunderte bringen Pohl zwar auch einmal ein gewisses Ansehen als Gerichtssitz und Hauptort der "Pohler Hube", zu der auch Lollschied, Roth, Niedertiefenbach und die Wüstung Wolfrade gehörten. Die arme Bevölkerung von Pohl erlebt aber auch immer wieder Jahre voller Krieg und tödlicher Krankheit, die sie schrecklich dezimiert und einmal wohl auch gänzlich ausgerottet haben. Mehrmals füllt der Zuzug von Katholiken aus den Dörfern am Mittelrhein die Einwohnerschaft wieder auf.

Einen Aufschwung bringen die Jahre der Zugehörigkeit zum Herzogtum Nassau 1816 – 1866 sowie die anschließenden Jahrzehnte im Deutschen Kaiserreich. 1873 erhält Pohl seine eigene Volksschule und 1875 eine katholische Pfarrkirche. Ein kleines Neubaugebiet lässt den Ort in östlicher Richtung anwachsen. Landwirtschaftliche Selbstversorgung in jedem Haus, ein bescheidenes Handwerk, ein Backhaus, ein Kolonialwarenladen, eine Bäckerei und bald auch eine eigene Poststelle runden dörfliches Leben ohne unmittelbare Existenznot ab. Schule und Männergesangverein "Cäcilia" stehen für "Kultur" und sind fester Bestandteil im Alltag der Pohler Bevölkerung. So wie die Jahreszeiten und der Stand der Sonne den Rhythmus der von der Landwirtschaft abhängigen Menschen bestimmen, so tun dies auch die beiden Kirchen. Die Katholiken gehören seit 1875 zur "Katholische Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt" in Pohl, die Protestanten gehen als Evangelische Kirchengemeinde zu ihrer Mutterkirche nach Niedertiefenbach.
 
Das 20. Jahrhundert bringt zwei Weltkriege, die auch Pohl in Angst und Leid und Verzweiflung stürzen. 120 Pohler Männer ziehen in die beiden Kriege, 32 von ihnen kehren nicht mehr heim. Immerhin hält die zweite Hälfte des Jahrhunderts gewaltige Strukturveränderungen und ein Wirtschaftswunder bereit, dass auch hier für gedeckte Tische und eine gewisse Existenzsicherheit sorgt. Mit zunehmender Motorisierung sucht man sich Arbeitsplatz, Schulbildung, ärztliche Versorgung, Einkaufsmöglichkeit und auch Freizeitvergnügen immer häufiger im Umland, irgendwo zwischen Nastätten und Nassau, zwischen Koblenz, Limburg und Wiesbaden. Bald gibt es die eigene Pfarrei und die eigene Schule nicht mehr, auch der Kolonialwarenladen, die Post, der Schuster, die Bauunternehmer und die beiden traditionsreichen Gastwirtschaften sind bald verschwunden. Kinder befördert man zu Kindergarten und Schulen nach Singhofen und Nassau oder noch weiter. Obwohl man in den sechziger Jahren die Flur bereinigt, die Feldwege asphaltiert und zahllose Bäume beseitigt hat, gibt es am Ende des Jahrhunderts keinen einzigen landwirtschaftlichen Betrieb mehr in Pohl. Die Felder werden von Landwirten aus den Nachbargemeinden mitbestellt. Trotzdem gehören noch einige Kühe, gelegentlich Schafe und jetzt auch wieder Pferde zum Ortsbild. Aus Gärten sind oft Rasen geworden, aus Ställen Garagen. Das Gewerbe reduzierte sich auf ganz wenige Betriebe. Geschäfte gibt es keine mehr. Mehrere Neubaugebiete haben das Bild des einstigen Straßendorfes verändert und gerundet. Sie ermöglichten Einheimischen die Aussiedlung an den Ortsrand und Fremden den Zuzug.

Im kulturellen Leben des Dorfes hatte insbesondere die Ende der 60er Jahre aufgelöste Volksschule eine Lücke hinterlassen. Diese Aufgaben verlagerten sich daraufhin auf die Ortsgemeinde Pohl und die Ortsvereine. Trotz aller Höhen und Tiefen und ganz unterschiedlichem Engagement erzielten diese dabei mitunter bemerkenswerte, großartige und überregional gewürdigte Erfolge. Ortsvereine sind zurzeit:

  • Der Männergesangverein "Cäcilia" 1889 Pohl e.V., der seit 2000 auf erstaunlich hohem Niveau singt und der sich auch in einer Zeit sinkenden Interesses an Gesangvereinen an vielen vergleichsweise jungen Sängern freuen darf,
  • die Freiwillige Feuerwehr Pohl seit 1966, die personell wie technisch auf einem bemerkenswert guten Stand ist,
  • der zahlenmäßig starke Turn- und Sportverein Pohl e.V., der sich seit 1969 traditionell mit seinen Angeboten an alle Bevölkerungsgruppen und Generationen gewandt hat und der vielleicht deshalb am meisten auf Veränderungen und Anpassungen wie zum Beispiel an die demographische Entwicklung reagieren muss,
  • der Kirchenchor der Katholischen Pfarrgemeinde, der im Laufe von etwa 130 Jahren einige Male eingestellt und dann immer wieder neu begründet worden war und der sich bei allen seinen Auftritten große Anerkennung verdient,
  • der seit 2007 von mehrheitlich auswärtigen Mitgliedern getragene Förderkreis Limeskastell Pohl, der 2011 sein erstes großes Ziel, den Nachbau des ehemaligen römischen Kleinkastells in Pohl mit Bravour erreicht hat. 

Über Gesang, Sport, Kultur und Geselligkeit hinaus haben sie sich auch der Pflege von Tradition und Dorfgemeinschaft verschrieben. Sie werden unterstützt von einer Gemeinde, die stolz darauf ist, keine Schulden zu haben und die sich ihrerseits um die Verbesserung der Lebensqualität bemüht.bemüht.

Selten hat eine bauliche Veränderung in Pohl so die Gemüter bewegt und Kräfte mobilisiert wie der Nachbau des römischen Kleinkastells, das einst in der Kirchstraße stand und 1903 von Prof. Ernst Fabricius und der Reichslimeskommission wiederentdeckt wurde. Um das Jahr 2000 herum musste man in Pohl gewaltige Strukturveränderungen hinnehmen. Mit der Bäckerei schloss auch das letzte Geschäft, die Sorgen um Arbeitsplätze nahmen zu. Als die Ortsgemeinde von kleinen Unternehmern gedrängt das bereits in früheren Jahren beplante Baugebiet Kirchstraße realisieren wollte, erfuhr sie, dass diese Pläne nach dem dort  wiederentdeckten und neu geschützten Limes keine Chance mehr auf Verwirklichung hatten. Gleichzeitig registrierte man in der touristisch bislang völlig brach liegenden Region um Pohl eine auffällige Zunahme von Wanderern und Radfahrern, die sich am Limes orientierten. Auf Initiative des späteren rheinland-pfälzischen Innenministers Karl-Peter Bruch, auf Vorschlag des Archäologen Dr. Wegener und ermutigt vom Planer der Dorferneuerung Prof. Matthias Uhle prüfte man alsbald den Nachbau des ehemaligen Kleinkastells. Während die Ortsgemeinde deutschlandweit aus vergleichbaren Einrichtungen Zahlen und Ratschläge zusammentrug, stieg das Interesse der Öffentlichkeit am obergermanisch-raetischen Limes gewaltig an und gipfelte dann 2005 in dessen Einstufung als UNESCO-Weltkulturerbe. Dadurch rückte das kleine Pohl plötzlich – und nicht nur in Internetanfragen – in den Focus von Politik, Medien und Fachpublikum. Erstmals kamen, nachdem es jahrelang nur Beifall und Ermutigung für das Projekt gegeben hatte, im kommunalen Bereich auch (meist politisch motivierte) Bedenken auf, die sich um die finanzielle Tragbarkeit des Projektes sorgten – verständlich in einer Zeit der Krisen und in einer Region, die anders als in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen bislang ein recht weißer Fleck auf der Landkarte von Tourismus und Kultur war, und wo manche bis über beide Ohren verschuldeten Gemeinden neidvoll auf ein kleines Dorf sahen, in dem nun plötzlich investiert werden sollte. Andererseits brachten und bringen sich viele Bürger umliegender Ortschaften im Förderkreis mit ein und viele Nachbarn zeigen sich heute vom einzigartigen Flair der Anlage beeindruckt. Das Projekt wurde letztlich realisiert mit den Beiträgen von Land, Wirtschaftsförderung des Kreises, Verbandsgemeinde und Ortsgemeinde. Die Gemeinde als Bauherr begann 2009 mit dem Bau der Anlage. Architekt Manfred Kaffei, Dr. Jens Dolata als leitender Archäologe, die Projektentwicklungsgesellschaft des Landes, Fachgruppen wie die „Flavier“, die „Cicerones“ als neu ausgebildete Fachkräfte vor Ort, Nachbarn am Limes wie die aus Rheinbrohl, die Touristik „Nassauer Land“ und viele ehrenamtliche Helfer verwirklichten gemeinsam das so außergewöhnliche Bauvorhaben. Im September 2011 konnte eingeweiht werden.  Das Kleinkastell mit Wachtturm ist die herausragende Visualisierungsmaßnahme am rheinland-pfälzischen Abschnitt des UNESCO-Welterbes „Obergermanisch-raetischer Limes“ schlechthin und als solche einmalig an 5500 km Limes überhaupt. Schon vor den glanzvollen Eröffnungsfeiern hatten sich mehr als 2000 Besucher auf der Baustelle über den Fortgang der Arbeiten informiert, weitere 6000 kamen noch vor der Saisoneröffnung 2012. Als Betreiber hat die Ortsgemeinde um Bürgermeister Wolfgang Crecelius seither eine Vielzahl von ehrenamtlichen Helfern in Pohl aktivieren können, die den Betrieb und einen qualitativ guten Service sicherstellen und an einer ständigen Aktualisierung und Weiterentwicklung arbeiten. Zufriedene Besucher sind dabei Aufgabe und Genugtuung zugleich.

Das Ortswappen, das die Gemeinde seit 1992 im Schilde führt, knüpft an der Epoche an, die Pohl unverwechselbar machte und ihm den Namen gab: An der Römerzeit. Sie wird repräsentiert durch einen Wachtturm, wie er an mehreren Stellen in der Pohler Gemarkung gestanden hat, sowie durch drei Limespalisaden. Das Wappen wird ergänzt durch einen Löwenkopf. Mehr als 600 Jahre gehörte Pohl zu Herrschaftshäusern, die den Löwen im Wappen trugen - beginnend bei Graf Heinrich II. von Nassau, dem Pohl die urkundliche Ersterwähnung verdankt, über die Grafen von Katzenelnbogen und die Grafen von Hessen bis hin zum Herzogtum Nassau. Erst nach dessen Auflösung 1866 wehten über unserem Land die preußischen Adler bzw. die des Deutschen Reiches und der Bundesrepublik Deutschland. Der Landrat des Rhein-Lahn-Kreises, Kurt Schmidt, genehmigte mit Urkunde vom 4. September 1992 aufgrund § 5 Absatz 1 der Gemeindeordnung von Rheinland-Pfalz diese Wappen.
 
Der Freizeitwert von Pohl hat zunächst einmal ganz grundsätzlich mit der Art und Weise zu tun, wie die Menschen hier miteinander umgehen – und das ist erfahrungsgemäß, weil menschlich, immer Veränderungen unterworfen. Und es hat natürlich mit dem Angebot zu tun, das die Ortsvereine wöchentlich bzw. traditionell machen. Das seit 1922 jeweils am ersten Juli-Wochenende durchgeführte Waldfest des Männergesangvereins, der vom Turn- und Sportverein samt Vorabend zum Fest gemachte 1. Mai und sein Zeltlager im August sowie der große bunte Familienabend der Ortsvereine Ende Januar sind solche Veranstaltungen mit Tradition. Auch die Auseinandersetzung mit den reichlich vorhandenen Spuren der Vergangenheit hat in Pohl ihren Reiz. Kaum eine andere Gemeinde im Heimatgebiet dürfte ihre Geschichte derart gründlich aufgearbeitet haben wie Pohl. Eine umfangreiche Reihe heimatgeschichtlicher Schriften und wiederkehrende Ausstellungen geben Zeugnis davon. Viele geschichtsträchtige Orte in Pohl sind ausgeschildert und mit Erklärungen versehen. Wer mit offenen Augen durchs Dorf geht, kann zwischen dem ehemaligen Forsthaus am alten Friedhof und der schönen Grillhütte an der Steinkaut in der Tat noch eine Menge entdecken.
 
In besonderem Maße aber ist es die Landschaft, die Pohl liebenswert macht: Wo sich am "Pohler Stich" der Blick weit ins Land öffnet bis hin zu den Bergen am Rhein und zu den Hängen des Westerwaldes, und wo sich am "Sieben-Täler-Blick" ein Panorama von den Gelbachtal-, Lahntal- und Jammertalhängen bis zum "Grauen Kopf" bei Holzhausen bietet, dort fühlt man sich "natürlich" zum Spazieren und Wandern eingeladen. Zwischen dem benachbarten Hauserbach-Stausee von Miehlen und den Mühlen am Hasenbach oder bei den Hügelgräbern und Limesresten im Pohler Wald kann man tief in die noch weitgehend intakte Landschaft des alten "Einrichgaues" eintauchen.

Albert Perabo, Februar 2012

Statistikdaten zu Pohl vom Statistischen Landesamt und vom Einwohnerinformationssystem Ewoisneu des Landes Rheinland-Pfalz.

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