Allgemeines:
Der vermutlich schon aus dem Frühmittelalter stammende Name wird 1159 erstmals als "Wruhte" erwähnt und ist bis heute nicht erklärt. Fücht gehörte den Grafen von Nassau, die es 1613 an Johann Gottfried vom Stein verkauften. Seither gehörte das Dorf zusammen mit Schweighausen zur reichsunmittelbaren Herrschaft vom Stein, unterstand also keinem der zahllosen Landerherren im zersplitterten Deutschland, sondern bildete, wie viele andere Herrschaften, gewissermaßen einen Zwergstaat, der juristisch genauso unabhängig war wie Preußen oder Bayern, bis er 1804/06 an das Herzogum Nassau gelangte.
Der letzte Besitzer der Herrschaft war der 1757 in Nassau geborene Freiherr Karl vom und zum Stein, der als preußischer Minister wichtige Reformen veranlasste, vor allem die Aufhebung der Leibeigenschaft und die Begründung der kommunalen Selbstverwaltung. 1807 ließ Stein in Frücht, wo er nach wie vor bedeutenden Grund- und Waldbesitz hatte, für seine Eltern und für sich eine Familiengruft mit einer neugotischen Grabkapelle errichten. Dorf fand der bedeutende preußische Minister nach seinem Tod 1831 auch seine letzte Ruhestätte.