Freuen sich, dass der Kaiserwald weitergeführt werden kann: v.l.n.r. Larissa Kahn-Enkler (Friedhofsverwaltung VG BEN), Stadtbürgermeister Oliver Krügel, Geschäftsführer der RuheForst GmbH Jost Arnold und Matthias Budde, Assessor des Forstdienstes der RuheForst GmbH
Stadtbürgermeister Oliver Krügel und Jost Arnold, Geschäftsführer der RuheForst GmbH, unterzeichneten kürzlich im Rathaus die Vereinbarung, die die Weiterführung des Waldfriedhofs langfristig sichert.
Der Kaiserwald existiert seit 2011 als naturnaher Bestattungswald in unmittelbarer Nähe zur Alten Kemmenauer Straße. Trägerin des Projekts ist die Stadt Bad Ems, betrieben wurde es bisher von der Kaiserwald GmbH – einem Zusammenschluss der Bad Emser Bestattungsunternehmen Bläsche und Küppers. „Ich bin den beiden Unternehmen für die gute Arbeit, die sie über viele Jahre geleistet haben, sehr dankbar“, sagte Stadtbürgermeister Krügel bei der Vertragsunterzeichnung. „Allerdings wurde es für sie immer schwieriger, den Kaiserwald wirtschaftlich zu betreiben, zumal dies nur einer von mehreren Geschäftszweigen war.“
Die Konsequenz: Die Kaiserwald GmbH musste sich zum 31. Dezember 2024 auflösen – ein Schritt, der unausweichlich wurde. Doch auf die Frage, wie es danach weitergehen soll, fand sich eine Lösung innerhalb der Verwaltung der Verbandsgemeinde: Larissa Kahn-Enkler, zuständig für das Bestattungswesen, brachte die RuheForst GmbH ins Gespräch. Das Unternehmen betreibt bereits den
RuheForst Lahn-Taunus-Höhe in Oberwies – allerdings in privater Trägerschaft des Grafen von Kanitz.
Ein besonderer Dank gilt daher der Friedhofsverwaltung der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau, insbesondere Frau Kahn-Enkler, über die der Kontakt zustande kam – mit erfreulichem Ergebnis. „Die Vorgespräche verliefen sehr positiv, geprägt von großem Fachwissen und einer angenehmen Gesprächsatmosphäre“, blickte Krügel zurück. „Wir wurden uns schnell einig – zum Glück, denn ohne diese Lösung hätten wir den Betrieb des Kaiserwalds nicht aufrechterhalten können.“ Gemeinsam mit der Stadt Bad Ems und der RuheForst GmbH bereitete Frau Kahn-Enkler die Übergabe intensiv vor und organisierte so einen nahtlosen Übergang und eine zukunftssichere Lösung für den Fortbestand des Kaiserwaldes.
Dass ein Fortbestehen des Angebots wichtig ist, liegt für den Stadtbürgermeister auf der Hand. „Waldbestattungen sind stark nachgefragt und mittlerweile fester Bestandteil der Bestattungskultur“, erklärte Krügel. Matthias Budde, Assistent der Geschäftsführung bei der RuheForst GmbH, bestätigte diese Einschätzung: „Laut einer Studie der Fachhochschule Münster wünscht sich bereits rund ein Viertel der Menschen in Deutschland eine Bestattung im Wald – mit weiter steigender Tendenz.“
Die Gründe dafür sind vielfältig: Angehörige haben oft keine Möglichkeit oder kein Interesse mehr, ein Grab dauerhaft zu pflegen. Viele Menschen wollen zudem ihren Nachkommen nicht zur Last fallen oder haben niemanden, der sich um eine
Grabstätte kümmern könnte. „Die Bestattung im Wald bietet eine würdevolle und pflegefreie Alternative“, so Budde.
Die 2003 gegründete RuheForst GmbH mit Sitz in Erbach (Südhessen) betreibt mittlerweile deutschlandweit 87 Standorte – mit dem Kaiserwald in Bad Ems kommt nun ein weiterer hinzu. Etwa ein Viertel der insgesamt zehn Hektar großen Fläche ist aktuell bereits für Bestattungen erschlossen, eine Erweiterung ist geplant. „Wir werden zusätzlich eine weitere Teilfläche zugänglich machen“, kündigte Geschäftsführer Jost Arnold an. „Parallel dazu finden Aufräumarbeiten im bisherigen Bereich statt, und auch die Andachtsstätte wird neu gestaltet.“ Die offizielle Wiedereröffnung ist für den Hoch- oder Spätsommer vorgesehen.
Trotz der Veränderungen bleibt vieles wie gewohnt: Die Trägerschaft des Kaiserwalds verbleibt bei der Stadt Bad Ems, auch der Name wird beibehalten. Und: „Bestattungen sind selbstverständlich auch in der Übergangszeit möglich“, betonten Arnold und Budde.
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